Eishockey trifft EV-Laden
Die Stahldachkonstruktion ist über 5.000 Tonnen schwer und mit einer 8.000 Quadratmeter großen Blumenwiese begrünt. Im Inneren der Sportarena befinden sich vier Eisflächen, 13 Kioske, 500 TV-Screens und 224 Parkplätze. Bis zu 11.500 Sportfans können sich die Eishockeyspieler des EHC Red Bull München sowie der Basketball-Abteilung des FC Bayern München an Spieltagen ansehen. Ein Blick auf diese Zahlen allein untermauert: Der topmoderne, erst jüngst fertiggestellte SAP Garden im Herzen des Münchner Olympiaparks ist alles andere als gewöhnlich. Vor allem in Sachen Nachhaltigkeit überzeugt die Arena mit einem ganzheitlichen Konzept von der Tiefgarage bis zur Dachterrasse.
Hand in Hand mit ChargeOne, der E-Mobility-Marke der Claus Heinemann Elektroanlagen GmbH, haben die Mobilitäts-Experten von Compleo Charging Solutions die Ladeinfrastruktur im SAP Garden geplant und realisiert.
Der SAP Garden ist eine der modernsten Multifunktionsarenen Europas. Die Zukunftsorientierung des Projekts zeigt sich auch am Ladekonzept für E-Fahrzeuge in der Tiefgarage. Da es über eine Photovoltaikanlage mit insgesamt 799 PV-Modulen verfügt und die Gesetzeslage diesbezüglich noch nicht klar geregelt ist, wird aktuell zwar noch kein öffentliches Laden angeboten. Die Ladestationen können aber intern verwendet werden, indem sich die Nutzer via RFID-Karte autorisieren. Seit dem Einzug von Red Bull in den SAP Garden im Sommer 2024 kommen die Ladepunkte regelmäßig zum Einsatz. Heinemann fungiert als Chargepoint Operator (CPO) und ist für System, Leistung, Wartung und zukünftig auch für Payment und Abrechnung zuständig. Compleo stellt die Ladetechnologie.
Der SAP Garden steht für Nachhaltigkeit von der Tiefgarage bis zum Dach.
Robert Klug, CEO Claus Heinemann Elektroanlagen GmbH
Starkes Team aus Schnellladern und Wallboxen
In der Tiefgarage haben Compleo und Heinemann 24 eBOXen mit je 22 kW Wechselstrom (AC) sowie 3 CITO 500 mit je einmal 50 kW Gleichstrom (DC) und einmal 22 kW AC installiert. Die CITO-Schnelllader adressieren insbesondere die Anwender im SAP Garden, die ihr Fahrzeug schnell laden möchten. Sie unterstützen Schnellladen auch an kleineren Netzanschlüssen und punkten zudem mit SAM-Technologie, mit der Betreiber eichrechtskonform abrechnen können. Zahlreiche Parkplätze im SAP Garden sind zudem mit Wallboxen ausgestattet. Hierdurch sollen verschiedenste Ladeanforderungen und -bedarfe angesprochen werden.
Zahlen & Fakten des Projekts
Auftraggeber
Heinemann Elektro
Hardware
3x CITO 500 &
24x eBoxen
Ort
München, DE
Backend
n.n
Inbetriebnahme _ Leistungszeitraum
September 2024
Anwendungsbereich
öffentlich
Weniger Anschlussleistung benötigt
Die Ladeinfrastruktur wurde so aufgebaut, dass Erweiterungen problemlos möglich sind. „Dazu zählen etwa öffentliches Laden oder Laden für bestimmte Zielgruppen wie VIP-Gäste mittels Ad-Hoc-Laden über QR-Code, Roaming und weiteres“, berichtet Jörg Lohr, CEO von Compleo Charging Solutions. Im derzeitigen Ausbau sei diesbezüglich kein Lastmanagement erforderlich. „Dennoch nutzen wir das "Node and Responder" Lademanagementsystem (LMS) der eBOXen mit statischen Einstellungen, da alles bereits auf eine Verdoppelung der Wallboxen ausgelegt ist“, fügt Lohr hinzu. Es gebe eine gewisse Last oder Leistung, die zur Verfügung stehe. Je nach Lademöglichkeit und Batteriefüllstand des Fahrzeugs sorgten die Ladeboxen dafür, dass effizient geladen werde. Da weniger Anschlussleistung benötigt wird, muss weniger Material oder Netzanschluss zur Verfügung stehen, was der Umwelt zugutekommt und Kosten spart.
„Nachhaltigkeit muss ganzheitlich gedacht werden“
Es gibt zahlreiche weitere Aspekte, die in ihrem Zusammenspiel die Nachhaltigkeit des Gebäudes fördern. Elektrotechnisch gehört hierzu etwa die Ladeinfrastruktur, aber auch präsenzgesteuerte Beleuchtungsregelung, moderne energiesparende Energieverteilungssysteme, die Verwendung qualitativ hochwertiger und langlebiger Materialien, Photovoltaik-Anlage und vieles mehr. Die eBOX von Compleo spart ebenfalls viel Material in der Installation. Sie lässt sich schnell skalieren, und es können beliebig viele Produkte angeschlossen werden. „Nachhaltigkeit muss ganzheitlich gedacht und umgesetzt werden. Das zeigt sich bei diesem Projekt eindrücklich. Hier haben alle an einem Strang gezogen“, lobt Lohr.
Expertise „made in Germany“
Robert Klug, CEO der Claus Heinemann Elektroanlagen GmbH, verantwortlich für die Installation der Elektrotechnik und Stromversorgung im SAP Garden, erläutert, warum die Wahl auf Compleo fiel: „Ausschlaggebend waren Verlässlichkeit und Leistungsstärke, die gute Kombination aus Schnelllader und Wallbox. Das bieten nur wenige Hersteller.“ Zudem sei auch zugunsten der Nachhaltigkeit darauf geachtet worden, einen deutschen Hersteller zu wählen und keine Lösungen aus Asien zu ordern. „Der SAP Garden steht für Nachhaltigkeit von der Tiefgarage bis zum Dach. Außerdem können Compleo und Heinemann alles aus einer Hand bieten: innovative Ladelösungen ebenso wie Service, Beratung, Wartung und technischen Support.“
Vertrauensvolle Zusammenarbeit der Projektpartner
Die Installation der Ladetechnologie dauerte mit Unterstützung der Bauleitung der Red Bull Stadion GmbH nur wenige Tage. Nachdem die benötigten Leistungen abgeklärt und die Ladeinfrastruktur auf vier Unterverteiler aufgeteilt waren, konnte es bereits losgehen. „Die Ermittlung des Bedarfs und die Fertigstellung insgesamt verliefen schnell und reibungslos in vier Monaten. Das liegt auch an der hervorragenden Zusammenarbeit der verschiedenen Projektpartner, etwa der Claus Heinemann Elektroanlagen GmbH. Wir pflegen ein sehr professionelles und respektvolles Verhältnis, in dem wir als Hersteller auch sehr viel von Heinemann als Systemanbieter lernen können, wertvolles Feedback bekommen und so gemeinsam jeden Tag ein bisschen besser werden“, berichtet Lohr. Klug schließt sich an: „Unsere Partnerschaft ist wirklich etwas ganz Besonderes. Wir haben von Beginn an auf Augenhöhe auch über Schwierigkeiten und Optimierungsmöglichkeiten gesprochen.“
2030 soll der Bedarf an öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur laut Zielen der Europöischen Kommission europaweit bei 3,5 Millionen Ladepunkten liegen. Dafür benötigen wir 410.000 neue Ladepunkte pro Jahr. Das Beispiel SAP Garden zeigt eindrücklich, wie sich Ladeinfrastrukturprojekte dieser Art im Verbund starker Partner erfolgreich angehen lassen.